Freitag, 9. Januar 2015

Wie ich log und starb

Der Abteilungsleiter für Nummernverwaltung und Nummernzuweisung einer Telekommunikationsfirma ist mit zwei Frauen gleichzeitig zusammen. Dank der Ausdruckslosigkeit schlechten Überprüfbarkeit der Korrektheit der elektronischen Nachrichtenübertragungen via SMS und E-Mail, kann er gut lügen. Sein Geheimnis bleibt lange bestehen. Als seiner Abteilung ein grober Fehler in der Freischaltung der Nummern unterläuft, ist er überfordert.

Auf der einen Seite werden auch in diesem Kapitel neue Dinge aufgedeckt, auf der anderen Seite tauchen auch ein paar neue Fragezeichen auf. 

Der Abteilungsleiter hat eine Frau und zwei Kinder. Da er aber so weit weg von zu Hause arbeitet, ,kommt er nur übers Wochenende nach Hause. Dann lernt er Luzia kennen und beginnt ein Doppelleben zu führen. Er sagt er würde beide Frauen lieben und fände immer die Frau, bei der er gerade nicht ist zweitrangig. Um diese beiden Beziehungen zu managen nutzt er die Anonymität hinter der elektronischen Kommunikation und verwickelt sich selber in ein ziemlich kompliziertes Wirrwarr von Lügen. Als er an den Kongress der europäischen Kommunikationsanbieter soll und seine Frau Hannah mitnehmen möchte, meldet sich plötzlich seine Affäre Luzia, dass sie ihn gerne begleiten würde. Somit ist klar, er kann mit keiner der beiden gehen, um sicher zu sein, dass sein Geheimnis eines bleibt, weil anscheinend irgendwelche Kontakte bestehen (sonst könnte Luzia nicht einfach so wissen, dass er an diesen Kongress geht). Damit nicht herauskommt, dass er mit zwei Frauen zusammen ist und seine Arbeiter schon alle etwas vorhaben, bleibt ihm nichts anderes übrig, als Mollwitz (siehe Ein Beitrag zur Debatte) seiner statt auf Geschäftsreise zu schicken. Damit ist zwar sein Geheimnis gedeckt geblieben, dafür hat Mollwitz das Image seiner Firma verschlechtert. 

Eblings Problem mit dem Telefon ist tatsächlich in dieser Abteilung entstanden. Wie bereits vermutet, lag die Hauptschuld bei dieser Abteilung. Hunderte Telefonnummern seien freigeschaltet worden, obwohl sie zu dieser Zeit noch vergeben waren. Einer von diesen hunderten Fällen ist zwischen Ralf Tanner und Ebling passiert. Das erklärt nun endgültig, weshalb Ralf von einem Tag auf den anderen keine Anrufe mehr bekommt und warum alle Anrufer, die Ebling am Telefon hat, nach Ralf fragen. 

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Der Abteilungsleiter findet seinen Job langweilig und hat in diesem Doppelleben den Kick gefunden. Die Organisation nimmt den grössten Teil seiner Zeit ein. Er hat jedoch schnell seine Lügen nicht mehr so gut im Griff. Und in seiner Panik hat er Halluzinationen davon, dass er eine Nachricht von Hannah kriegt, sie würde ihn gleich Besuchen kommen oder dass er Besuch von Luzia hat, als es an der Tür klingelt, wo er Hannah erwartet oder zumindest jemanden aus seiner Verwandtschaft. 

Nachdem der Abteilungsleiter vom Problem seiner Abteilung erfährt reagiert er überfordert. Oder interessiert es ihn gar nicht? Er kümmert sich nicht darum und geht stattdessen raus auf die Strasse, wo er einem Mann mit fettigen Haaren begegnet, der eine Hornbrille und eine knallrote Mütze trägt. Kommt dir auch bekannt vor? Klar, der Typ, der Rosalie nach dem Zugunglück nach Zürich gefahren hat, wurde genau gleich beschrieben. Ich denke der hat irgendeine symbolische Bedeutung. Ist er das Gewissen der Figur? Oder vielleicht doch der Tod? Eine Erklärung für den Titel der Geschichte ist mir sonst schier unbekannt. 

Mollwitz und sein Chef haben meiner Meinung nach beide im falschen Moment falsche Prioritäten gesetzt. Mollwitz hätte sich nicht so auf seinen Blog und auf die Möglichkeit in eine Geschichte von Leo zu kommen, fixieren dürfen. Der Abteilungsleiter war zu sehr damit beschäftigt, seine Lügen so zu organisieren, dass er weiterhin dieses Doppelleben führen konnte. Daraus interpretiere ich, dass beide aus ihrem wahren beziehungsweise normalen Leben entweichen wollten. Dies brachte jedoch ihr Umfeld aus der Realität aus dem Gleichgewicht.

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